Golfregeln - die wichtigsten
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Man lernt Sie während der Platzreifeprüfung und bis zur ersten Golfrunde hat man sie manchmal schon wieder vergessen!
Die Rede ist von den Golfregeln!
Aber wer paukt schon gerne Gesetze und Regeln?
Kein anderer Sport hat so viele Regeln wie der Golfsport.
Für alle Eventualitäten gibt es ein umfassendes Regelwerk. Braucht man wirklich eine Regelsammlung von mehr als 300 Seiten (inklusive der Decisions) zum Golfen? Kann man das wirklich alles wissen und ist es nicht lästig während einer Golfrunde im „goldenen Regelbüchlein“ zum Blättern anzufangen?
Fakt ist, dass die meisten Regelbüchlein ein durchweichtes und zerknicktes Dasein im Golfbag fristen … aber nicht vom vielen darin blättern, sondern vom drauf gestopften Krimskrams.
Die meisten Golfspieler behaupten, dass sie sich in Sachen „Golfregeln“ trittfest fühlen. Aber ist es nicht so, dass sich kein Golfeinsteiger freiwillig offizielle Golfregeln antut, da diese geballte Ladung an Gesetzen abschreckt?
Gehören Sie auch dazu?
Dann ist unsere heutige Information genau das Richtige für Sie!
Jetzt bekommen Sie die wichtigsten Golfregeln „komprimiert“ an die Hand!
Ball im Aus (weiße Markierung)
Liegt der Ball in vollem Umfang im Aus, darf von dort aus nicht mehr weitergespielt werden. ABER – keine Panik – das Spiel ist noch nicht zu Ende! Nun müssen Sie von der alten Stelle einen neuen Ball spielen – und zwar von der ursprünglichen Lage vor dem Schlag ins Aus!
Dort wird der Ball „gedroppt“ und man rechnet einen Strafschlag hinzu!
„Droppen“?
Und wieder entsteht nur Wirrwarr im Kopf!
Es ist ganz einfach: Arm ausstrecken und den Ball aus Kniehöhe fallen lassen. Das war´s schon!
Ball fällt vom Tee
Dies geschieht aus Versehen:
Sie stehen zum Beispiel am Abschlag und machen - für alle Mitpspieler klar erkennbar - einen Probeschwung. Dabei fält Ihr Ball vom Tee.
Dieser Probeschwung zählt noch nicht als Schlag.
Ruft ein Mitspieler aus Spaß "eins", war das noch nicht Ihr erster Schlag an dieser Spielbahn!
Sie dürfen den Ball straflos wieder aufteen.
Anders verhält es sich, wenn für Ihre Mitspieler klar zu erkennen war, daß Sie versucht haben, den Ball zu treffen, dabei aber leider den Ball verfehlt haben. Aber, durch den Luftzug, fiel Ihr Ball vom Tee (siehe dazu unter "Luftschlag".
Ball geht baden (gelbe oder rote Markierung) - Penalty Area
Es müssen „berechtigte“ Anzeichen dafür vorliegen, dass der Ball auch wirklich beim Baden ist – also sich in der Penalty Area (früher Wasserhindernis) „zum Landen“ ausgesucht hat.
Es gibt nun zwei Möglichkeiten:
- Der Ball ist in der Penalty Area spielbar (straflos)
- Der Ball ist innerhalb der Penalty Area nicht spielbar (1 Strafschlag)
Der Ball ist in der Penalty Area spielbar (straflos)
Nehmen wir an, Ihr Ball liegt wunderbar spielbar am Rand der Uferböschung des Teiches (Penalty Area).
Wenn der Ball noch spielbar sein sollte, kann er „wie er liegt“ straflos gespielt werden.
ABER VORSICHT – die Sache hat einen Haken! Sie dürfen nichts, was angewachsten oder befestigt ist, vor dem Schlag bewegen. Auch nicht, um dadurch Ihren Stand oder Ihre Spiellinie zu verbessern. Machen Sie es doch - werden Sie mit zusätzlich 2 Strafschlägen "belohnt"!
Sie dürfen jedoch den Golfschläger auf dem Boden oder im Wasser aufsetzen.
Sollte es nicht möglich sein, den Ball zu spielen wie erl liegt, dann gibt es je nach farblicher Markierung der Area (rote oder gelbe Pfosten / Linien) verschiedene Möglichkeiten, das Spiel fortzusetzen, jedoch mit jeinem Strafschlag.
Der Ball ist in der Penalty Area nicht spielbar (1 Strafschlag)
Nehmen wir an, Ihr Ball ist mitten in der Penalty Area (Teich) auf ca. 10 Meter Wassertiefer für immer versunken.
Sie dürfen nun einen neuen Ball ausserhalb der Penalty Area droppen (Erklärung des Begriffs siehe unten unter der Regel "droppen" ).
Wie und wo? Dies hängt davon ab, wie der Bereich in der Penalty Area, in der Ihr Ball versunken ist, gekennzeichnet ist.
Bei einer gelb gekennzeichneten Area
Gelbe Pfosten oder Linien kennzeichnen eine Penalty Area, welche direkt vor Ihnen liegt (früher wurde der Begriff "frontales Wasserhindernis" benutzt)
Es stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung, daß Spiel in einer mit gelben Pfosten oder Linien gekennzeichneten Area mit einem Strafschlag fortzusetzen:
- Sie können mit einem Strafschlag zum alten Punkt zurückgehen, von wo aus Sie den Ball in den Teich gespielt haben und dort innerhalb einer Schlägerlänge einen Ball droppen. Haben Sie den Ball vom Abschlag aus in die Penalty Area gespielt, dürfen Sie nun am Abschlag nochmals aufteen.
- Sie gehen auf der Linie, auf der Ihr Ball die Penalty Area gekreuzt hat, nach hinten (nicht näher zum Loch) beliebig weit zurück und droppen dort einen Ball.
Bei einer rot gekennzeichneten Area
Rote Pfosten oder Linien kennzeichnen eine Penalty Area, welche seitlich von Ihnen liegt (früher wurde der Begriff "seitliches Wasserhindernis" benutzt)
Um das Spiel in einer mit roten Pfosten oder Linien gekennzeichneten Area mit einem Strafschlag fortzusetzen warten die Regelexperten aus Schottland noch mit einer weiteren Möglichkeit auf. Ihnen stehen die beiden Möglichkeiten der gelben Area zur Verfügung sowie zusätzlich noch folgende weitere Möglichkeit:
3. Sie können mit einem Strafschlag den Ball innerhalb von 2 Schlägerlängen - auf der Linie, wo Ihr Ball zuletzt die seitliche Grenze der rot gekennzeichneten Penalty Area gekreuzt hat - droppen.
Ball suchen
Wenn Sie Ihren Ball nicht sofort finden, haben Sie maximal 3 Minuten Zeit, nach Ihrem Ball zu suchen.
Finden Sie Ihren Ball inicht nnerhalb der 3 Minuten, müssen Sie zum letzten Punkt zurück und einen neuen Ball dort nnerhalb einer Schlägerlänge droppen. Ach ja, natürlich plus einen Strafschlag...
Finden Sie Ihren Ball innerhalb der 3 Minuten, spielen Sie diesen Ball straflos weiter.
Ball unspielbar
Da heißt es unter anderem: Ein Ball kann jederzeit als unspielbar erklärt werden.
Situationen auf dem Golfplatz, in denen man selber glaubt, den eigenen Golfball spielen zu können gibt es ja zu Genüge. Von „zu tief im Busch“ bis zu „direkt an einem Baum“ liegend, kann so ziemlich alles dabei sein. Und jetzt widmen wir uns wieder den Regeln, denn es gibt drei Möglichkeiten, das Spiel fortzusetzen:
- Mit einem Strafschlag droppt man den Ball an der Stelle, von der man den Ball in diese Lage gespielt hat
- Der Ball wird innerhalb von zwei Schlägerlängen an der Stelle gedroppt, wo der Ball lag. ABER – nicht näher zum Loch …. das versteht sich von selbst! Und einen Strafschlag gibt es gratis dazu
- Wenn das Loch (Fahne) mit dem unspielbaren Ball gedanklich verbunden wird, kann auf der Verlängerungslinie (nicht näher zum Loch) beliebig weit nach hinten der Ball gedroppt werden – und bitte ... den einen Strafschlag nicht vergessen!
Der Ball ist weg (verloren)
Hmm…. Hat sich der Ball nur zu gut versteckt oder ist er im Aus?
Um das herauszufinden, hat man nach den Golfregeln genau „3 Minuten“ Zeit – reine Suchzeit wohlgemerkt!
Ist der Ball tatsächlich unauffindbar (verloren), dann heißt es „wieder zurück“. Aber nicht zum Abschlag wie bei „Mensch ärgere Dich nicht“, sondern zu der Stelle, von wo aus Sie den ursprünglichen Ball geschlagen haben – und dafür gibt es leider wieder einen Strafschlag.
War die letzte Stelle der Abschlag, von der aus Sie den Ball ins Nirgendwo gespielt haben, gehen Sie wieder zurück und dürfen am Abschlag wieder aufteen.
Boden in Ausbesserung (blaue Markierungen)
Der Bodern in Ausbesserung gehört seit den neuen Golfregeln zu den "ungewöhnlichen Platzverhältnissen" (unbewegliche Hemmnisse, zeitweiliges Wasser, Tierlöcher und eben Boden in Ausbesserung). Diese finden sich in der Regel 16 der aktuellen Golf Regeln.
Die blaue Markierung kennzeichnet die Fläche auf dem Platz, von der man den Ball nicht spielen darf. Sollte der Ball ungewollt dennoch in dieser Markierung landen, kann er straflos von der nächsten Stelle außerhalb der markierten Stelle gedroppt werden (nicht näher zur Fahne).
War doch ganz einfach, oder?
Bunker (Sandbunker)
Ein Sandbunker ist eine mit Sand gefüllte Aushebung im Boden der Spielbahn, ähnlich einem Sandkasten auf einem Spielplatz. Er soll das Spiel erschweren.
Im Bunker dürfen Sie zum Spielen Ihres Balles die Sandbeschaffenheit nicht überprüfen und auch beim Probeschwung nicht den Sand berühren.
Sandbunker vor oder rund um das Green (Grün) werden Greenbunker genannt.
Befinden sich Bunker an den Seiten der Spielbahn (Fairway) oder mittig auf der Spielbahn werden diese Sandbunker Fairwaybunker genannt.
Beim Fairwaybunker verwenden Sie je nach Distanz zur Fahne Eisenschläger, bei Greenbunker in der Regel das Sandwedge (Eisen 11).
Sie dürfen lose hinderliche Naturstoffe im Sandbunker entfernen.
Auch können Sie im Bunker Ihren "Ball als unspielbar" erklären (je nach Möglichkeit 1 oder sogar 2 Strafschläge).
Droppen
Droppen = fallen lassen
Früher wurde der Ball beim Droppen aus Schulterhöhe mit gestrecktem Arm senkrecht nach unten fallen gelassen.
Heutzuge wird der Ball aus "Kniehöhe" fallen gelassen. Je nach Regel geschieht das in der Regel mit einem oder sogar zwei Strafschlägen.
Rollt der Ball beim ersten fallen lassen (droppen) aus dem Bereich der Erleichterung heraus, muss er erneut gedroppt werden. Rollt er dabei wieder aus dem Erleichterungsbereich heraus, muss er an dem Punkt, wo er beim zweiten droppen auftraf, hingelegt werden. Rollt er trotzdem wieder weg, trotz des Hinlegens, muss die nächste Stelle (nicht näher zum Loch) gesucht werden, wo der Ball beim Hinlegen liegen bleibt.
Alles klar oder...?
Green oder Grün
Das Grün, der extrem kurz gemähte Bereich mit dem Flaggenstock und der Fahne auf jeder Spielbahn.
Liegt Ihr Ball auf dem Grün, dürfen Sie die Position Ihres Balles mit einem Ballmarker oder einer Münze markieren. Warum sollte ich das tun? Zum einen können Sie Ihren Ball nun reinigen und zum anderen, damit er nicht zufällig von anderen Bällen beim Putten getroffen wird.
Trifft Ihr Ball beim Putten den Flaggenstock, bleibt dies straflos.
Sie können jedoch auch Ihren Mitspieler auffordern, den Flaggenstock herauszunehmen.
Lose hinderliche Naturstoffe dürfen straflos auf dem Green entfernt werden.
Hemmnisse
Die Regelexperten in Schottland unterscheiden auf dem Golfplatz zwischen beweglichen und unbeweglichen Hemmnissen.
Bewegliche Hemmnisse
Alles was praktisch künstlich auf die Spielbahnen gekommen ist (Cola-Dosen, Flaschen, Schilder, Pfosten zur Markierung etc.) zählt zu den beweglichen Hemmnissen. Diese künstlichen Gegenstände dürfen straflos entfernt werden.
Ist Ihr Ball unter z.B. einer Dose zum Liegen gekommen, dürfen Sie die Dose straflos entfernen, auch wenn sich dabei Ihr Ball bewegen sollte. Ihr Ball muss jedoch dann straflos zurückgelegt werden.
Ist Ihr Ball auf z.B. einer verloren gegangenen Scorekarte zum Liegen gekommen, dürfen Sie straflos die Scorecard entfernen. Anschließend müssen Sie Ihren Ball innerhalb einer Schlägerlänge straflos fallen lassen.
Unbewegliche Hemmnisse
All das, was auf dem Golfplatz fest installiert ist (Straßen, Wege, Mauern, Strommasten, Gebäude etc.) zählt zu den unbeweglichen Hemmnissen.
Wird Ihr Stand oder Ihr Schwung durch unbewegliche Hemmnisse behindert, dürfen Sie straflos innerhalb einer Schlägerlänge, nicht näher zur Fahne, einen Ball fallen lassen.
Luftschlag
Haben Sie zwar versucht, Ihren Ball zu treffen, dabei aber leider daneben geschlagen, zählt dies als Schlag! Es war für Ihre Mitspieler klar zu erkennen, daß Sie den Ball treffen wollten, aber leider kam es dann anders....
Grundsatz: jeder Schlag zählt!
Fällt dabei am Abschlag durch den Luftzug Ihres Schlages Ihr Ball vom Tee, müssen Sie an dem Ort auf dem Abschlagsbereich, wo Ihr Ball nun liegt, neu aufteen und Ihr erster Luft-Schlag zählt "eins".
Penalty Area - siehe "Ball geht baden"
Provisorischer Ball
Sie haben Ihren Ball gespielt und rätseln nun, ob Sie Ihren Ball wiederfinden werden. Denn dort, wo Sie glauben, daß er zur Ruhe gekommen ist, ist außer dichtem Gestrüpp nichts anderes zu sehen.
Sie laufen nun bis zu dem Gestrüpp und stellen fest, daß Sie Recht hatten mit der Annahme, daß Sie Ihren Ball nicht mehr finden werden .
Bevor Sie nun wieder zum alten Punkt zurücklaufen (der flight hinter Ihnen bekommt langsam hektische Flecken im Gesicht wegen der Spielverzögerung) spielen Sie sofort einen zusätzlichen (provisorischen ) Ball. Also schon beim Spielen des Balles, von dem Sie glauben, daß er im Gestrüpp liegen könnte, spielen Sie gleich einen provisiorischen Ball hinterher.
Dies spart Zeit, schont die Nerven Ihrer Mitspieler und nachfolgender flights!
Liegt Ihr provisorischer Ball nun genial mittig auf der Spielbahn, könnte es Sinn machen, den zuerst gespielten Ball gar nicht mehr zu suchen. Jedoch wird dann der provisorische Ball zu Ball im Spiel und Sie erhalten einen Strafschlag, da Sie damit den zuerst gespielten Ball als verloren geben.
Finden Sie hingegen Ihren zuerst gespielten Ball, müssen Sie ihn weiterspielen (außer er liegt im Aus). Der provisorisch gespielte Ball wird einfach aufgenommen. Er wurde ja nur gespielt, um Zeit zu sparen!
Und an all das schließt sich die folgende gemeine Frage: … hört das denn gar nicht mehr auf mit den Regeln?
Es könnte noch stundenlang so weiter gehen, aber wir wollen uns doch nicht komplett den schottischen Regelpäpsten ausliefern. Das Wichtigste haben Sie bereits gelernt.
Und jetzt ran an das Spielen.
"Learning by doing” anstatt trockener Golf-Regel-Theorie!